30 Jahre Kunstverein Radolfzell e.V.

11. Dezember – 6. Februar 2022

Rose Marie Schnorrenberg – Malerei
Rudolf Stuckert – Malerei

Gemälde von Rose Marie Schnorrenberg©Foto: René Lamb Fotodesign, Radolfzell

Rose Marie Schnorrenberg

Gemälde von Rudolf Stuckert©Foto: René Lamb Fotodesign, Radolfzell

Rudolf Stuckert

Die Malerin Rose Marie Schnorrenberg (1926-2021) zählt zu den herausragenden und weithin geschätzten Künstlerpersönlichkeiten in der Bodenseeregion. Ab den 50er Jahren wurde die Höri zu ihrem Lebens- und Schaffensmittelpunkt. Landschaften und Naturdetails, Architektur und Stillleben, festgehalten am Untersee, im Hegau und bei zahlreichen Reisen in den Süden prägen die ausdrucksstarken, von Licht und Farbe lebhaft durchdrungenen Bildwelten ihrer Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen. Mit ihrer gleichermaßen expressiven wie feinsinnigen Bildsprache avancierte Schnorrenberg zu einer eigenständigen Hauptmeisterin der Klassischen Moderne in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im deutschen Südwesten. Als Mitbegründerin des Kunstvereins Radolfzell und Mitglied im künstlerischen Beirat engagierte sie sich seit 1991 und bis zuletzt für die Vermittlung moderner und zeitgenössischer Kunst. Bis ins hohe Alter erfreute sich Rose Marie Schnorrenberg einer ungebrochenen Schaffenskraft und brachte ein umfangreiches Werk hervor, in das diese Ausstellung vielfältige Einblicke gewährt.

Der Maler Rudolf Stuckert (1912-2002) zog nach dem 2. Weltkrieg auf die Höri und fand hier seinen Lebens- und Schaffensmittelpunkt. Ausgebildet an der stark auf die Bauhausphilosophie bezogenen Akademie in Kassel führte er das Studium an der Meisterklasse in Düsseldorf bei Oskar Moll weiter. Oskar Moll, der sich als Sammler und Maler stark an der französischen Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts orientierte, war für ihn prägend. Der Lebensmittelpunkt der Familie in Wangen auf der Höri war für ihn ein „Ruhepunkt", von dem aus seine Tätigkeit als Kunsthändler erfolgte. Mit eigener Galerie und dem Engagement für den Kunstverein in Konstanz prägte er das künstlerische Leben im Bodenseeraum. Die Heirat mit der Malerin Rose Marie Schnorrenberg setzte eine Zäsur, die ihn verstärkt zu eigener künstlerischer Arbeit führte. Der Umzug nach Bettnang am Untersee – verbunden mit einem großen Atelier – gab ihm den Schaffensraum für sein reichhaltiges Spätwerk. Die für Stuckert typischen Figurenbilder wie auch die Landschaften des Bodenseeraums und vor allen Dingen des Südens sind die Umsetzung von Fragen nach Farbe und Form, ohne in der Abstraktion den Gegenstandsbezug aufzugeben. Die Ausstellung zeigt einen Überblick seines Schaffens und gewährt Einblicke in eine künstlerische Haltung, die Qualitätsmaßstäbe in den Vordergrund stellt und von einer konsequenten Fortführung der Malerei der Klassischen Moderne spricht.

Video zur Ausstellung

Ausstellungs-Video

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© Tobias Lingk

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SÜDKURIER Artikel vom 21. Dezember 2021

Wir danken der Messmer Stiftung, der Sparkasse Hegau-Bodensee und dem Weinhaus Baum für die freundliche Unterstützung.